Lärmschutz in Wickede und Asseln: Ausschussdiskussion auf Bierzeltniveau

Utz Kowalewski

Das Entlastungskonzept der Linken für den Hellweg wurde im Ausschuss für Umwelt, Stadtgestaltung, Wohnen und Immobilien (AUSWI) mit den Stimmen einer großen Koalition abgelehnt. Zustimmung für das Konzept der Linken kam dagegen von den Grünen.

Für die Linken hat sich das Thema Hellwegentlastung damit als Scheindebatte entpuppt. „Die SPD lehnte alle neun Einzelmaßnahmen ab. Das zeigt, dass es den Genossen nicht um die Menschen am Hellweg geht und bestätigt unsere Ansicht, dass die Interessen der Hellweganwohner missbraucht werden, um eine mautfreie und lärmintensive LKW-Trasse vom Hafen bis zur A1 mitten durch die Stadt zu legen“, kommentiert Fraktionssprecher Utz Kowalewski das Abstimmungsergebnis.

Zudem fand die Debatte nach Ansicht der Linken auf einem erschreckend niedrigen Niveau statt. „Frau Weyer sprach sich gegen den Einsatz von lärmabsorbierendem Asphalt durch die Stadt aus, weil es auf der Landesebene einen Beschluss gäbe überörtliche Strassen mit einem solchen Belag auszustatten. Doch seit wann ist der Hellweg eine Autobahn, für die dieser Soll-Beschluss gedacht ist? Und seit wann ist das Land für innerstädtische Strassen wie den Hellweg in Wickede und Asseln zuständig? Darüber hinaus verwechselt Frau Weyer lärmabsorbierenden Asphalt (Wirkoptimum bei 40 km/h) mit dem sogenannten offenporigen Flüsterasphalt der auf Autobahnen eingesetzt wird (Wirkung erst ab 70 km/h)“, erläutert Kowalewski.

„Das unter Schenkelklopfen und Gejohle die OWIIIa erneut als Hellwegentlastung bezeichnet wurde, zeigt einmal mehr die Bürgerferne der bürgerlichen Parteien“, meint der Linkensprecher. So sei es auch sachlich falsch, dass in Wambel und Brackel durch die OWIIIa eine Abnahme des Verkehrs zu verzeichnen sei. Richtig sei vielmehr, dass die Verkehrsdaten der Stadt zeigen, dass in Brackel und Wambel der Verkehr auf dem Hellweg weniger stark zurückgegangen sei, als in Asseln und Wickede. Die Linken bedauern nach wie vor, dass die weitergehenden Informationen zur OWIIIa aus der Anfrage der Linken der Politik und den Bürgern nach wie vor vorenthalten werden. „Wer Strassen baut, wird Verkehr ernten. So viel Sachkompetenz sollte in einem Verkehrsausschuss vorhanden sein,“ so Kowalewski abschließend.