Weltkindertag 2011 für Westerfilder Kinder ein trauriges Ereignis

Uwe Lagoda

Wenn am Weltkindertag aller Orten wieder wohlklingende Reden darüber gehalten, dass für alle doch das Wohl der Kinder im Vordergrund steht, dann wissen die Kinder in Westerfilde, dass sie damit nicht gemeint sind.


Die letzte Sitzung der Bezirksvertretung Mengede hat klar aufgezeigt, dass sich die soziale Situation in Westerfilde sehr verschärft hat und am meisten die Kinder darunter zu leiden haben.

Betrachten wir die Fakten:

1. Während sich die SPD im Wahlkampf unter reger Teilnahme der örtlichen Medien für die anstehende Sanierung des einzigen städt. Spielplatzes in Westerfilde feiern ließ, war schon kurz nach der Wahl im Haushalt der BV Mengede  kein Geld mehr für vorhanden, und das bei dem selbstgewählten Motto "Alles für die Kinder". Das Geld soll aus dem städt. Haushalt kommen - aber erst 2012 oder 2013!

Seit ca. 3 Monaten sind nun aber alle Großspielgeräte abgebaut.

(Nach einem vergeblichen Versuch, dieses über den Bezirksbürgermeister Bruno Wisbar zu klären, wird DIE LINKE zur nächsten BV-Sitzung dazu eine Anfrage stellen.)

Hinzu kommt, dass nach Aussage der Stadt Dortmund der Stadtteil Westerfilde mit ausreichend Spielplätzen in den Siedlungen flächendeckend versorgt sei. Jede(r), die/ der Westerfilde auch nur ein wenig kennt, weiss, dass diese Aussage weit von jeder Realität entfernt ist.

Dazu Uwe Lagoda, Bezirksvertreter für DIE LINKE:" Viele Vermieter haben ihre Spielplätze ganz abgebaut oder lassen ihre Spielplätze so verkommen, dass sie diesen Namen nicht verdienen. Hier ist die Stadt Dortmund in der Pflicht, schnellstmöglich diesen Zustand zu verändern und bitte keine Ausreden wegen der Kassenlage zu liefern, denn für Großprojekte wie das "U" ist immer Geld da."

2. Das Jugendheim KESS ist auf Grund von unbesetzten Stellen immer noch nur an drei Tagen geöffnet. Damit wird das KESS für Kinder und Jugendliche immer uninteressanter und sie suchen sich andere Freizeitorte.
Gleichzeitig wird eine 20-jährige gute Arbeit der Jugendfreizeitstätte in Frage gestellt.

Uwe Lagoda:" Dass bis heute hier keine Entscheidung getroffen wurde, ist schwer verständlich, denn für Schaufensterprojekte wie "Safe Communities" können sofort Planstellen geschaffen werden. Für viele WesterfilderInnen würde sich das Sicherheitsgefühl erhöhen, wenn sie wüssten, wo sich ihre Kinder aufhalten."
 
3. War es früher möglich, dass Kinder aus finanzschwachen Familien kostenlos das Hallenbad in Nette benutzen konnten und ihre Eltern nur 1,50€ zahlen mussten, so hat sich dieses mit dem neuen Träger deutlich verteuert.

Jetzt zahlen Kinder 2€ und Erwachsene 3€. Eine Stadtbezirkslösung sollte sich nicht nur an den Kindern orientieren und nicht ausser Acht lassen, dass viele Kinder das Hallenbad nur mit ihren Eltern erreichen.

Uwe Lagoda:" DIE LINKE ist sich bewusst, wie schwierig es ist, eine Lösung für Mengede zu erreichen. Sie wird sich aber gegen jede Lösung stemmen, die die Eltern nicht berücksichtigt."

4. Der Schulstandort Westerfilde/Bodelschwingh ist laut Sozialstudie dadurch auffällig, das ca. 400% mehr Schüler als im städtischen Durchschnitt zur Hauptschule gehen. Die kurzfristig angedachte Lösung mit einer Gemeinschaftsschule wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Leider hat es SPD und Grünen am Mut gefehlt, dieses auch im Landtag umzusetzen. Der jetzige Kompromiss mit der CDU mit der sog. "Sekundarschule" ist für Westerfilde keine Lösung. Dies ist vielen Unterorganisationen von SPD und Grünen auch bewusst.

Uwe Lagoda:" Ich hätte vielen SozialdemokratInnen und Grünen den Mut gewünscht, sich öffentlich gegen diese Schulform zu wenden, denn sie zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie einen Übergang zum Gymnasium fast unmöglich macht. Außerdem ist zu bezweifeln, dass dieser Kompromiss Bestand hat, wenn eine Klage gegen die Verankerung in der Landesverfassung erfolgreich ist! Vor Ort kann man den Eltern nur empfehlen, um diese Schulform einen großen Bogen zu machen!"

Ein Kind in Westerfilde zu sein ist beileibe kein Glück!!!

Uwe Lagoda:" Vor der Kommunalwahl wurde Westerfilde zum Sozialraum mit besonderem Entwicklungsbedarf erklärt. Mit dem heutigem Stand kann man das nur als Wahlkampfgetöse bezeichnen.
Geschehen ist bisher so gut wie nichts. Und wer sich dafür feiern lässt, dass in Westerfilde als einziges Projekt ein Bürgergarten entsteht, hat nichts von den Sorgen und Nöten der Menschen verstanden.