„Beteiligung von Neonazis macht Demokratie zur Farce“

Ahmet Sahin

Offenheit statt Skepsis gegenüber den Flüchtlingen hält der Bezirksvertreter der LINKEN für Lütgendortmund, Ahmet Sahin, für angebracht. Bei dem von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Umzug der zentralen kommunalen Unterkunft für Flüchtlinge in das Grevendicks Feld überwiegen klar die Vorteile. Gefahren für ein friedliches Miteinander in Lütgendortmund drohen laut Sahin von Rechts – nicht erst seit der Bürgerversammlung am Donnerstagabend.

 

Offenheit statt Skepsis gegenüber den Flüchtlingen hält der Bezirksvertreter der LINKEN für Lütgendortmund, Ahmet Sahin, für angebracht. Bei dem von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Umzug der zentralen kommunalen Unterkunft für Flüchtlinge in das Grevendicks Feld überwiegen klar die Vorteile. Gefahren für ein friedliches Miteinander in Lütgendortmund drohen laut Sahin von Rechts – nicht erst seit der Bürgerversammlung am Donnerstagabend.

Ahmet Sahin: „Die Flüchtlinge haben in ihrer Heimat und auf dem Weg nach Europa großes Leid erlebt, wie wir es nur aus Fernsehen und Zeitung kennen. Ich denke, wir sollten ihnen gegenüber nicht reserviert, sondern vor allem solidarisch sein.“ Die am Donnerstagabend vorherrschende Skepsis der direkten Anwohner hält Sahin für ungerechtfertigt. „Rund um die Uhr wird es eine Betreuung und damit auch Ansprechpartner bei Problemen geben. Auch hat die Stadt widerlegen können, die Flüchtlinge seien krimineller als andere Bewohner.“

Für ein reibungsloses Miteinander benötige es die Bereitschaft der Menschen im Bezirk, auf die Flüchtlinge zuzugehen. „Gerade bei der großen Zahl der jugendlichen Flüchtlinge wären Projekte mit Unterstützung durch Schulen und Sportvereine sehr hilfreich. Ich hoffe, sie werden sich am geplanten Runden Tisch beteiligen.“ Andererseits müsse auch das städtische Angebot für die Flüchtlinge stimmen. „Wichtig für alle wird sein, dass es den neuen Nachbarn nicht an Möglichkeiten fehlt, ihre Zeit sinnvoll zu verbringen. Da sind Bildungsangebote gefragt, auch müssen sie finanziell in der Lage sein, ihr neues Viertel auch zu verlassen. DIE LINKE Ratsfraktion und ich finden, dass das die Stadt auch etwas kosten darf: Schließlich spart sie jährlich 160.000 Euro durch den Umzug nach Lütgendortmund.“

Als schockierend empfand Ahmet Sahin die Freiräume, die die Dorstfelder Neonaziszene auf der Veranstaltung der Bezirksvertretung genoss. Sahin: „Die Toleranz gegenüber Nazis nimmt in Dortmund groteske Züge an: Die Polizei verbietet Naziaufmärsche, weil die rechte Szene militante Bombenbauer in ihren Reihen hat. Doch in Lütgendortmund wird den Bürgerinnen und Bürgern zugemutet, mit diesen Menschen über Integration von Flüchtlingen zu diskutieren. Die Beteiligung von Neonazis macht die Demokratie zur Farce. Und sie verharmlost rechte Gewalt, die in unserer Stadt längst Verletzte und einen Toten gekostet hat.“