20 Jahre unsinniger Kampf um neues Baugebiet am Steinsweg

Claudia Behlau

Oespel. „Wir lehnen die geplante Bebauung am Steinsweg selbstverständlich weiterhin ab“, sagt Utz Kowalewski, Vorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. Aus diesem Grunde hat seine Fraktion in dieser Woche im Umweltausschuss auch gegen weitere Schritte für die Genehmigung eines Bebauungsplanes gestimmt.

Die Geschichte und das Gezerre um die geplante Bebauung am Steinsweg / Ecke Ewald-Görshop-Straße in Oespel ist unendlich lang und kurios. Denn schon seit dem Jahr 1999 möchte die Stadt Dortmund in diesem Bereich 100 zusätzliche Einfamilienhäuser ermöglichen und dafür Flächen aus ihrem Sondervermögen verkaufen.

Die Ratsfraktion DIE LINKE & PIRATEN lehnt diese Pläne ab. Ebenso wie die Bürgerinitiative „Pro Oespeler Lebensraum“. Und ebenso die das Oberverwaltungsgericht Münster und das Bundesverwaltungsgericht Leipzig, die die Pläne schon mehrmals kippten.

Doch die zuständigen Ämter in der Stadtverwaltung und die Mehrheit der Lokalpolitiker in Dortmund haben eine andere Auffassung – und das Thema jetzt wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Das Ergebnis: SPD, CDU, FDP und AfD stimmten jetzt im Ausschuss für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen (AUSW) einer Öffentlichkeitsbeteiligung zu – dem notwendigen Schritt, der einem neuen Bebauungsplan vorausgeht. Das letzte Wort hat am 28. März der Rat.

Aber was spricht gegen die Bebauung?

„Wir sind immer für neuen Wohnraum. Aber auf keinen Fall in diesem Bereich“, erklärt Utz Kowalewski. Für diese ablehnende Haltung gebe es gleich mehrere Gründe:

  • Vor allem sei es kritisch, dass bei starkem Regen das Wasser auf dem Acker schlecht versickerte und in Sturzbächen den Hang hinunter auf die angrenzenden Straßen laufe. Bei einer weiteren Verdichtung der Flächen müssten die Investoren damit rechnen, dass die Keller ihrer neuen Häuser am Fuße dieses Hangs voll Wasser laufen.
  • Die Lärmbelastung sei wegen der direkt angrenzenden Autobahn unzumutbar. Kowalewski: „Hier darf kein zusätzlicher Wohnraum entstehen“. Selbst die Verwaltung habe zugegeben: „Die Lärmbelästigung des Plangebiet ist erheblich und kann bei langfristiger ungeschützter Einwirkung die menschliche Gesundheit gefährden.“
  • Das Baugebiet liege zum Teil unter zwei Hochspannungstrassen.