Linke & Piraten im Rat gegen Straßenumbenennung in Dorstfeld

Carsten Klink

Dorstfeld. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN im Rat der Stadt Dortmund lehnt die für die nächste Ratssitzung am 29. September 2016 geplante Umbenennung einer Stichstraße der Iggelhorststraße in Dorstfeld ab. Neuer Namensgeber der „Caterpillarstraße“ soll die dort erst seit 2011 ansässige US-amerikanische Firma Caterpillar Global Mining HMS sein.

„Mal davon abgesehen, dass der Bergbauzulieferer Caterpillar keinen historischen Bezug zu Dortmund hat, wird aktuell das belgische Caterpillar-Werk in Gosselies mit über 2000 Beschäftigten platt gemacht, obwohl dort 2015 vier Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet wurden. Durch ebenfalls betroffene Zulieferer rechnet man mit bis zu 7.000 Arbeitslosen. Eine Straßenumbenennung ist daher das völlig falsche Zeichen“, sagt Carsten Klink, finanzpolitischer Sprecher der Ratsfraktion. Solidarität mit den um ihre Jobs kämpfenden Beschäftigten und ihren Familien sehe anders aus. Zumal nicht die Lohnkosten zu hoch seien, sondern die Kapitalkosten der Dividendenempfänger.

Solidarität mit den kämpfenden Caterpillar-Beschäftigten

Linke und Piraten im Rat kritisieren auch Teile der Begründung für die Namensänderung. „Geradezu putzig ist der Hinweis, dass es gelingen würde, „eine stärkere emotionale Bindung des Unternehmens an den Standort" zu erreichen. Das gewinnbringende Unternehmen verlässt Belgien, allein um seine Gewinnmarge noch weiter zu erhöhen. Da wird es sich kaum um einen Straßennamen scheren", so der linke Ratsvertreter Carsten Klink.

Die beiden linken Vertreter in der für Dorstfeld zuständigen Bezirksvertretung Innenstadt-West sehen das genauso und stimmten bereits gegen die Straßenumbenennung. „Auch bei uns in der Nachbarschaft baut der Bergbauzulieferer Caterpillar Arbeitsplätze ab, um sie nach China zu verlagern“, sagt die linke Bezirksvertreterin Anne Eberle. So seien in Lünen-Wethmar über 100 Beschäftigte betroffen. Kein Grund also, einem solchen Unternehmen ein regelrechtes Denkmal zu setzen.

Hinzu komme ein weiteres Problem: Wenn erstmals in Dortmund eine Straße nach einem Unternehmen benannt werde, werde dieser Schritt möglicherweise das Interesse weiterer Firmen nach sich ziehen, befürchtet Anne Eberle.