Fraktion DIE LINKE & PIRATEN beklagt große Versäumnisse bei der InSEKt-Umsetzung in Hörde

Claudia Behlau

„So kann es nicht weitergehen“

Hörde. „So kann es nicht weitergehen. Im Zusammenhang mit InSEKt, dem Integrierten Stadtbezirksentwicklungskonzept für Hörde, passiert viel zu wenig. Wir stellen jetzt einige Anträge in der Bezirksvertretung Hörde. Und dann müssen die Bezirksvertreter in der Abstimmung Farbe bekennen. Sind sie dafür oder dagegen.“

Hans-Otto Wolf ist enttäuscht von der Bezirksvertretung in Hörde, in der er seit Oktober 2013 für DIE LINKE sitzt. Der Grund für seine Kritik ist InSEKt, das „Integrierte Stadtbezirksentwicklungskonzept“. 2004 wurde es erstmals aufgelegt, um (auch) im Stadtbezirk Hörde Entwicklungspotenziale und –perspektiven aufzuzeigen. „Doch mittlerweile wurden vom städtischen Planungsamt zahlreiche Punkte wieder aus InSEKt herausgenommen, und zwar Dinge, die der breiten Bevölkerung zu Gute gekommen wären“, kritisiert Hans-Otto Wolf. Die BV würde dies kommentarlos zur Kenntnis nehmen. „Keiner sagt etwas.“

Deshalb macht Hans-Otto Wolf nun Nägel mit Köpfen. Zusammen mit Nadja Reigl, mit der er in der BV die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN bildet, hat er gleich sechs InSEKt-Anträge für die nächste BV-Sitzung am 25. November vorbereitet.

 

Bahnunterführung Benninghofer Straße

Seit Jahren sei hier ein Lückenschluss im Radewegenetz vorgesehen, erläutert Wolf. Die Maßnahme sollte eigentlich 2013 schon abgeschlossen sein. Doch plötzlich tauche dieses Thema nicht mehr auf, und das obwohl der Radverkehr in Dortmund doch angeblich einen besseren Stellenwert erhalten solle. „Vermutlich soll die angedachte Veränderung nicht mehr stattfinden“, fürchtet Wolf. Deshalb fordert die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN dringend, diese Maßnahme im Jahr 2015 durchzuführen und deshalb in den Haushaltsplan-Beratungen zu berücksichtigen – inklusive der notwendigen Veränderungen der Fahrspuren im Brückenbereich.

 

Querungshilfen mit Mittelinsel – Kurvenbereich Seekante, Bollwerkstraße / Aldinghofer Straße

Durch den Kreisverkehr am Bahnhof habe diese Straße mehr Bedeutung gewonnen und werde nun auch von vielen Autofahren, die aus der Stadt kommen, als Abkürzung genutzt, sagt Wolf. Doch bei dem zunehmenden Verkehr sei es nicht nur für Senioren mit einem Rollator schwierig, über die Straße und in den nahegelegenen Park zu gelangen. Seine Fraktion fordert deshalb, die schon 2010 geplante Realisierung einer Querungshilfe im Jahr 2015 endlich umzusetzen.

 

Aufenthaltsqualität Piepenstockplatz

Die seit 2010 geplante weitere Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Bereich des Piepenstockplatzes (Vergrößerung des Platzes, Schaffung von Spielmöglichkeiten, Begrünung) müsse ebenfalls endlich 2015 umgesetzt werden und deshalb in den Haushaltsplanberatungen berücksichtigt werden, fordert die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. Im Falle einer Realisierung könne man wegen der räumlichen Nähe dagegen auf die schon lange geplanten Sitzgelegenheiten an der Anton-Kayser-Straße verzichten, meint Wolf. Doch die Bänke sind für seine Fraktion nicht das Wichtigste. Ihr geht es vor allem um den direkt angrenzenden und stark sanierungsbedürftigen Fußgängertunnel zur Hörder Bahnhofstraße, der - wegen der Treppen - von Rollstuhlfahrern nicht genutzt werden könne, sondern von allen Bürgern nur ungern in Anspruch werde. Wolf: „Ich sage nur: Vermeidung von Angsträumen. Was ein ausdrückliches Ziel der städtischen Verwaltung sein sollte.“

 

Verbindungsaufwertungen Alfred-Trappen-Straße zur Faßstraße

Nur noch die Hermannstaße werde als Verbindung zwischen dem Phoenix-See und dem Hörder Zentrum in der InSEKt-Fortschreibung genannt. Die ursprünglich angestrebte „Optimierung“ der Verbindungswege zwischen der Alfred-Trappen-Straße und der Faßstraße (Papengasse, Kumpstraße und Brauerstraße) dagegen finden keinerlei Erwähnung mehr, kritisiert Wolf. Seine Fraktion fordert deshalb, dass die Aufwertung dieser Verbindungswege bei den Haushaltsberatungen 2015 ebenfalls nicht vergessen werden.

 

Bildungs- und Sprachförderung für Kinder

Seit langem gebe es die Pläne, im Bereich der Hermannstraße, der Hochofenstraße und auch im Bereich des Hörder Neumarktes ein niederschwelliges außerschulisches Angebot für die Bildungs- und Sprachförderung von Kindern umzusetzen, sagt Wolf. Dabei gehe es um Hausaufgabenhilfe, aber auch um die Vermittlung von handwerklichen Fähigkeiten im Zuge der Berufsvorbereitung. Seine Fraktion beantragt nun, dass ein solches Angebot bei den Haltshaltsberatungen für das Jahr 2015 endlich Berücksichtigung findet. Dabei gehe es vor allem um ein breit gestreutes Angebot und nicht um eine Konzentrierung auf den Clarenberg, sagt Wolf.

 

Aufbau einer Deutsch-Türkischen Demenzgruppe

Dieses Thema komme plötzlich gar nicht mehr vor, kritisiert Wolf. Seine Fraktion fordert deshalb, dass die Schaffung einer solchen Demenzgruppe ebenfalls in den Haushaltsberatungen für 2015 berücksichtigt wird. „Wir ziehen unseren Antrag aber auch zurück, wenn wir kompetente Auskunft darüber erhalten, dass eine solche Gruppe gar nicht erwünscht wird oder aus anderen Gründen nicht realisiert werden kann“, sagt Wolf. Es gehe aber nicht, dass man in der BV zu diesem Thema gar nichts mehr höre.

 

Termin:

Sitzung der Bezirksvertretung Hörde, Dienstag, 25.11.2014, 15:30 Uhr, Bürgersaal Ebene 02 der Bezirksverwaltungsstelle Hörde, Hörder Bahnhofstraße 16.