Internationale Gartenausstellung hilft auch dem Wohnungsmarkt

Im Rat fiel am 27. September die Entscheidung über die Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung im Jahr 2027. Auch die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN hat JA gesagt. Hier ist die Rede des Fraktionsvorsitzenden Utz Kowalewski.

Ratssitzung, 27.09.2018

Rede des Fraktionsvorsitzenden Utz Kowalewski zu TOP 2.2. – Internationale Gartenausstellung (Es gilt das gesprochene Wort).

Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN sagt ja zur IGA. Es handelt sich hierbei um das nächste Dekadenprojekt, ausgelöst durch die Bewerbung des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Zuvor waren die internationale Bauaustellung Emscherpark und die Kulturhauptstadt Ruhr bereits sehr erfolgreich.

Für Dortmund bedeutet die IGA eine Investition von rund 18 Mio. Euro. Dafür bekommen wir aber auch einiges geboten. Der angespannte Wohnungsmarkt erhält ein neues Wohnviertel auch mit gefördertem Wohnraum. Damit leistet die IGA einen Beitrag, um die Wohnungsnot in Dortmund zu lindern. Wir erhalten ein neues Gewerbegebiet zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Hafennähe. Wir erhalten sogar einen See inklusive. Wenn Sie sich erinnern – der letzte See in Hörde, den Dortmund gebaut hat, kostete rund 230 Mio. Euro.

Wir erhalten eine ökologische Aufwertung und Biotopvernetzung rund um die renaturierte Emscher. Wir erhalten eine Aussichtsplattform und Photovoltaik auf der Halde Deusen. Wir bekommen neue Wegebeziehungen zwischen Huckarde und der Nordstadt. Und wir bekommen ein publikumsträchtiges Event in der Stadt, das Tourismus und Gastronomie und damit auch dem Arbeitsmarkt gut tun wird.

Auch hier ein Vergleich – wir wissen bei der IGA um den städtischen Beitrag. Bei der Fußball EM hat der Rat hingegen einen Blankoscheck unterschrieben. Dieses Event wird eher mehr kosten als die IGA, aber dafür nichts wirklich Bleibendes für die Bevölkerung hinterlassen, außer eben einem kurzfristigem Event.

Ähnliches allerdings für deutlich weniger Geld erleben wir nächstes Jahr mit dem Kirchentag – Geld für ein Event für einen Teil der Bevölkerung mit der richtigen Konfession. Die haben im Übrigen nur eine Minderheit der Dortmunder BürgerInnen. Auch hier entsteht nichts von bleibendem Wert.

Die AfD hat im Finanzausschuss die IGA mit dem U-Turm verglichen. Stärker kann man allerdings Äpfel und Birnen kaum verwechseln. Der U-Turm wurde seinerzeit im ersten Anlauf mit knapp 40 Mio. Euro veranschlagt. Am Ende kostete seine Herstellung rund 90 Mio. Euro. Und erst in diesem Jahr unter Leitung von Herrn Jakobs hat man das erste Mal den Eindruck, dass aus dem Projekt doch noch etwas werden könnte, nachdem die Pink Floyd Ausstellung gestartet ist.

Die Rathaussanierung wird bei rund 34 Mio. Euro landen, also etwa dem doppeltem Preis der IGA für Dortmund. Und auch eine Hannibal-Sanierung läge bei rund 30 Mio. Euro, wenn man es denn vernünftig machen wollen würde.

In diesen Finanzdimensionen wird die IGA selbst bei theoretisch denkbaren Defiziten niemals landen können. Aber der Nutzen für die Dortmunder Bevölkerung ist bei der IGA um ein vielfaches höher. Und deshalb unterstützen Linke und Piraten dieses Projekt. Es wird Dortmund gut tun.