Eine zweite Chance fürs U

Claudia Behlau

Das Dortmunder U, Ideen für Umstrukturierungen und Pläne für neue Ausstellungen sind Thema im nächsten Kulturausschuss. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN hat im Vorfeld dem neuen U-Direktor Edwin Jacobs über seine Pläne und Ideen gesprochen und ist mit dem Ergebnis recht zufrieden.

Ja, tatsächlich. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, die immer wieder laute Kritik an diesem so genannten Leuchtturmprojekt und zahlreichen damit verbundenen Fehlinvestitionen geübt hat (bisherige Kosten: über 90 Millionen Euro), gibt dem Kultur-Tempel noch eine zweite Chance.

„Es ist in der Vergangenheit ziemlich viel schief gelaufen. Das steht außer Frage. Aber das Gebäude steht. Und die Nutzung als Museum und Ausstellungsort ist ebenfalls festgelegt. Wir können nun entweder ewig weiter Kritik üben. Oder wir blicken in die Zukunft und unterstützen den neuen Leiter des Hauses, Herrn Jacobs, dabei, das U zu einem wirklichen großen Haus mit steigenden Besucherzahlen zu machen. Insbesondere, wenn man bedenkt, wie sehr das U als eines der ikonischen Gebäude in Dortmund heraussticht“, sagt Andrea Wille, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. Ihre Einstellung rührt von mehreren Besuchen vor Ort. „Die Entwicklung im U ist sichtbar. Und sie ist sehr positiv. Ich finde deshalb, wir sollen das Projekt und Herrn Jacobs auf diesem neuen breitenwirksamen Weg unterstützen.“

Das tut die Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN auch ganz konkret: Sie unterstützt die Pläne für die geplante Pink Floyd-Ausstellung im kommenden Jahr. „Wir sehen diese Ausstellung als Chance an, das Renommee des Dortmunder U deutlich aufzuwerten“, sagt Thomas Zweier, Mitglied im Rat und im Kulturausschuss. Immerhin werde diese Ausstellung nur in London, Rom und Dortmund zu sehen sein. Dadurch könne man nicht nur von vielen auswärtigen Besuchern ausgehen, sondern auch von einer deutlichen Steigerung des Bekanntheitsgrades des U.

Auch die Pläne, Stücke der eigenen Sammlung konzeptionell neu zu präsentieren, kommt bei den Linken & Piraten an. So gefällt Andrea Wille und Thomas Zweier die Idee, die Ausstellung über die weltbekannte Band Pink Floyd mit vorhandenen Ausstellungsstücken zu kombinieren. Doch auch die Pläne für regelmäßige lokale Ausstellungen – etwa zum Bergbau oder zum 50-jährigen Bestehen des „domicil“ – kommen an; oder die Tatsache, dass Edwin Jacobs die Jugend mit einbezieht, wie beim Szenetreff „Sommer am U“ bereits geschehen.

„Uns überzeugen die Ideen des neuen U-Chefs. Und unterm Strich wollen wir doch alle das Gleiche: Wir wollen, dass das U von Gästen und Dortmunder Bürgern gleichermaßen als wichtiger Faktor in der Dortmunder Kulturlandschaft wahrgenommen wird und als ein Ort, den man gerne wieder besucht“, sagen Andrea Wille und Thomas Zweier. „Und natürlich bleibt auch unsere alte Forderung bestehen: Am Ende muss der städtische Zuschussbedarf kräftig sinken, während zeitgleich die Einnahmen steigen.“