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Jagd&Hund eröffnet in den Westfalenhallen

Am 31. Januar wird die „Jagd&Hund“ in den Westfalenhallen eröffnet. Diese Messe sorgt zu Recht für Kontroversen. Zahlreiche Tierschutzverbände kritisieren, dass dort Trophäenjagden angeboten werden – also Jagdreisen, um Tiere zum Spaß zu schießen, oft große und vom Aussterben bedrohte Arten wie Löwen, Elefanten, Nashörner, Giraffen oder Bären. Dabei stellen sie immer wieder fest, dass einige dieser Angebote gesetzeswidrig sind. Trotzdem ergreifen die Westfalenhallen keine Sanktionen gegen die entsprechenden Aussteller. Dazu kommen für die Tiere besonders qualvolle Jagden, wie z.B. mithilfe von Bögen und Armbrüsten.

„Auf Jagd&Hund können sich wenige Privilegierte Spaßreisen zum Töten geschützter Tierarten erkaufen, während gleichzeitig die internationale Gemeinschaft versucht, mit viel Geld diese Arten vor dem Aussterben zu bewahren“, so Sonja Lemke, Kreissprecherin von die Linke Dortmund. „Trophäenjagden sind ein direktes Beispiel für Auswirkungen globaler sozialer Ungleichheit. Reiche Menschen können sich teure Hobbys leisten, unter denen alle leiden.“

Hinzu kommt dieses Jahr noch eine weitere Problematik: Nach Recherchen des Nordstadtbloggers organisiert die extrem rechte „Deutsche Burschenschaft“ einen Stand auf der Jagd&Hund und möchte mit ihren Mitgliedern die Messe besuchen. Die Deutsche Burschenschaft ist mit Identitären, AfDlern und anderen Rechtsextremen gut vernetzt.

„Es ist davon auszugehen, dass mit diesem Vorgehen Rechtsextremist*innen sich einen Zugang zu Waffen verschaffen wollen. Sowohl dadurch, dass Jäger*innen von extrem rechter Ideologie überzeugt werden, als auch um Rechtsextremen über Jagdscheine Waffen zu besorgen“, so Lemke weiter. „Wir wissen alle, wie gefährlich das für unsere Demokratie ist!“

Es könnte für die Westfalenhallen jedoch schwierig werden, der Deutschen Burschenschaft eine Teilnahme an der Messe zu verweigern. Bereits im vergangenen Jahr mussten sie eine gerichtliche Niederlage hinnehmen, nachdem sie den Verschwörungstheoretiker Danielle Ganser ausgeladen hatten.

Der Rat hat als Reaktion auf die Kritik an der Jagd&Hund das Einsetzen einer Ethikkommission beschlossen, die Ende letzten Jahres auch ihre Arbeit aufgenommen hat. Aber klare Beschlüsse zur Messe fehlen bisher.

„Die Westfalenhallen sind ein kommunales Unternehmen. Ein politisches Eingreifen wäre hier einfach möglich“, so Lemke. „Die Dortmunder*innen wollen eine solche Messe nicht in ihrer Stadt und es wäre in der Hand des Rates, sie den Westfalenhallen jetzt endlich zu verbieten.“