LINKE+ fordert hauptamtlichen Tierschutzbeauftragten

Gequälte Tauben. Erfrorene Schafe. Oder der Schlachthof-Skandal in der direkten Nachbarschaft. Die Zahl der Vorfälle, die Tierschützern und Tierliebhabern in Dortmund die Haare zu Berge stehen lassen, häufen sich. Höchste Zeit, einen eigenen – hauptamtlich beschäftigten – und kompetenten Tierschutzbeauftragten in der Stadt Dortmund zu etablieren, finden die Mitglieder der Tierschutzpartei. Und die Mandatsträger in der Fraktion DIE LINKE+, mit der sie kooperieren, stimmen ihnen aus vollem Herzen zu und machen jetzt Nägel mit Köpfen.

Schon im nächsten Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden wird die Fraktion DIE LINKE+ den Antrag stellen, einen „Runden Tisch Tierschutz“ zu installieren.

„Im Vorfeld dieses Antrags haben wir Gespräche mit der Dortmunder Tierschutzorganisation Arche90 geführt. Diese Zusammenarbeit ist uns wichtig. Ebenso ist es für uns wichtig, dass vor der Einsetzung eines Tierschutzbeauftragten alle Beteiligten an einen Tisch gebeten werden“, sagt Ratsherr Michael Badura, der in der Fraktion DIE LINKE+ unter anderem die Tierschutz-Belage vertritt.

Heißt: Tierschutzverein, Arche90, Katzenschutzverein, aber auch Polizei, Feuerwehr, Tierheim, Jagd- und Landschaftsbehörde gehören für Michael Badura an diesen Runden Tisch. Ebenso wie Vertreter von Veterinär- und Ordnungsamt. Denn in diesen Ämtern ist man eigentlich für das Tierwohl zuständig. Das reicht der Fraktion DIE LINKE+ allerdings nicht. „Es gibt so viel zu tun, noch viel mehr zu tun, dass unbedingt eine eigene Stelle für den Tierschutz geschaffen werden muss. Am liebsten wäre uns eine eigene Stabsstelle beim Oberbürgermeister“, sagt Angelika Remiszewski, Vorsitzende der Tierschutzparte in Dortmund und zugleich Mitglied in der Fraktion DIE LINKE+. Details sollen nun der Runde Tisch klären.

Eines steht aber schon vorher fest: Ein ehrenamtlicher Tierschutzbeauftragter, wie von anderen Akteuren aus der Politik vorgeschlagen, reiche der Fraktion DIE LINKE+ jedenfalls nicht, betont Angelika Remiszewski.

Hier ist der Antrag, der am 9. November 2021 im Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden (ABöOAB) von der Fraktion DIE LINKE+ gestellt wird:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

die Fraktion DIE LINKE + bittet um Beratschlagung und Beschlussfassung nachfolgenden Antrags:

Die Verwaltung wird beauftragt, einen „Runden Tisch Tierschutz“ zu installieren, zu dem alle Akteure der Stadt für Fragen des Tierschutzes eingeladen werden. Dazu gehören u. a. die Polizei und Feuerwehr, das Veterinäramt sowie das Ordnungsamt, das Tierheim und die Tierschutzvereine, die untere Jagdbehörde sowie die untere Landschaftsbehörde.

Im Rahmen dieses „Runden Tisch Tierschutz“ sollen die erforderlichen Kriterien und der Tätigkeitsumfang einer neu zu schaffenden Position eines hauptamtlichen Tierschutzbeauftragten (m/w/d) am konkreten Bedarf der Akteure definiert werden.

Begründung:

Aktuell wird die Tierschutzarbeit in Dortmund vor allem durch die drei großen Tierschutzvereine (Arche 90, Katzenschutzverein und Tierschutzverein Groß-Dortmund) geleistet. Laut dem Vorstand der Arche 90 e.V. entspricht der Arbeitsumfang einer solchen stadtweiten Stelle mindestens dem einer Vollzeitstelle, ehrenamtlich ist dieses breite Spektrum nicht möglich abzudecken.

Das Ziel dieses Prozesses sollte die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für alle Tierschutzfragen sein, die als Ansprechpartner für Vereine und Bürger fungiert und in Unabhängigkeit zum Veterinäramt steht.