Ein anderes Dortmund ist möglich. Sozial. Ökologisch. Solidarisch.

Kostenlose gute Bildung für alle – schon ab Kleinkindalter

Trotz des seit 2013 bestehenden Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr sind verlässliche, gute Ganztagsangebote in Kitas nach wie vor Mangelware. Steigende Geburtenraten haben auch in unserer Stadt dazu ge­führt, dass die Betreuungsquote trotz des U3-Platzausbaus nicht erfüllt werden kann. Gerade für unter Dreijährige gibt es zu wenig Kitaplätze, und besonders Eltern junger Kinder werden mit Tagespflegeplätzen vertröstet. Die meisten Eltern wünschen sich aber anstelle von Tagespflege von Anfang an einen Kitaplatz für ihre Kinder. Gründe sind die höhere Verlässlichkeit und dadurch bessere Vereinbarkeit mit dem Beruf und die Vorteile frühkindlicher Bildung, die in der Kita als hochwertiger angesehen wird.

Tagesbetreuung für Kinder in Kitas

DIE LINKE sagt: Wir fordern öffentlich geförderte, wohnortnahe und gut ausgestatte­te Kita-Plätze für alle Kinder, deren Eltern das wünschen, von Anfang an.

DIE LINKE fordert den bedarfsdeckenden Ausbau von Kindertagesplätzen mit einer Gruppengröße von maximal 15 Kindern und einem Betreuungsschlüssel von einer Erziehungsperson pro fünf Kindern.

DIE LINKE sagt: ein klares NEIN zum Kita-Platz-Sharing.

DIE LINKE fordert Kitaneubau durch kommunale Bauträger statt durch Privatinvesto­ren, an die keine Grundstücksvergabe stattfinden sollte. Teure Mietverträge mit In­vestoren gehören auf den Prüfstand.

DIE LINKE sagt klar: Der Rechtsanspruch des Kindes auf Tagesbetreuung gilt unab­hängig vom Erwerbsstatus der Eltern. Dem Elternwunsch ist möglichst zu entspre­chen. Erwerbslose Familien systematisch auf 25-Stunden-Plätze oder an das Ende der Wartelisten in Kitas und Tagespflege zu verweisen, ist keine Lösung.

DIE LINKE ist für inklusive Kitas, in denen die Versorgung mit multiprofessionellen Teams von Therapeut*innen langfristig gesichert ist.

DIE LINKE steht für die Abschaffung von Kitabeiträgen landesweit. Solange dies nicht realisiert ist, will DIE LINKE Beitragssatzungen, die Kinder Erwerbsloser, Al­leinerziehender, Geflüchteter und Geringverdiener beitragsfrei stellen und erst bei mittleren Einkommen einsetzen.

DIE LINKE fordert eine kostenlose und hochwertige Essensversorgung für alle Kin­der. Es soll täglich mindestens ein vegetarisches oder veganes Menu angeboten werden. DIE LINKE will deshalb die Wirtschaftsküchen der FABIDO-Kitas erhalten.

DIE LINKE steht ebenso für einen Kita-Gesundheitsdienst, in dem Fachkräfte Kinder mit gesundheitlichen Problemen unterstützen und bei Entwicklungshindernissen, nach Beratung und Hilfestellung für die Eltern, präventive Maßnahmen einleiten.

Tagesbetreuung für Kinder in der Tagespflege

DIE LINKE ist für den Ausbau von wohnortnahen Kitaplätzen und den Rückbau von Tagespflegeplätzen entsprechend der Elternwünsche.

DIE LINKE fordert die Anhebung von Qualifikationsstandards in der Tagespflege sowie den verbindlichen Einsatz von Fachkräften in Großtagespflegen.

DIE LINKE will die Qualifikation von Tageseltern erheblich ausbauen und die fachliche Begleitung der Tageseltern durch das Jugendamt und örtliche Träger verbessern.

DIE LINKE sagt klar: Tageseltern müssen Existenz sichernd entlohnt werden.

Rechte der Kinder und Jugend

DIE LINKE tritt ein für die besondere Förderung von Kinder- und Jugendeinrichtun­gen in sozial belasteten Stadtteilen. Selbstverwaltete Räume (Alternative- und Ju­gendzentren) sollen gestärkt werden. Entsprechende Angebote sollen ausreichende Personal- und Sachausstattung mit mehr Struktur- und weniger Projektförderung er­halten.

DIE LINKE steht für die besondere Förderung von barrierefreien Spielplätzen, die von Kindern und Jugendlichen partizipativ mitgestaltet werden. Dies schließt auch Freiflächen als zwanglose Treffpunkte für Jugendliche ein.

DIE LINKE fordert: Die Nutzung von Sportplätzen, -hallen und Schwimmbädern muss unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit möglich sein. Kommunale Schwimmbäder mit niedrigen Eintritten bzw. Eintrittsbefreiung und kostenfrei nutzba­re Sportstätten müssen erhalten bleiben.

DIE LINKE will den Erhalt und Ausbau kostenloser Ferienspielaktionen und kosten­günstiger Ferienfreizeiten.

DIE LINKE sagt klar: Die Hilfen zur Erziehung, insbesondere präventive Angebote wie die Beratung von Kindern und Jugendlichen, müssen ausgebaut werden. Ziel­gruppengerechte Informationen für Kinder, Jugendliche und Familien zu allen Hilfs- und Beratungsangeboten müssen verstärkt werden.

Schule: Gute Bildung für alle – unentgeltlich und öffentlich

Bildung ist ein Menschenrecht – ein Recht, das jedem Kind zusteht, unabhängig von sozialer Stellung und Einkommen der Eltern. Mit der Bildungspolitik hängen vielfälti­ge gesellschaftliche Probleme zusammen: Chancen am Arbeitsmarkt, Einkommen, Integration, kulturelle Teilhabe und die Inanspruchnahme politischer Rechte hängen vom Bildungsniveau und seiner Verteilung in der Gesellschaft ab. Das schließt ein, dass auch Kinder von Eltern ohne Aufenthaltsstatus beschult werden müssen. Kein Mensch ist illegal.

In Dortmund zeigt sich die soziale Spaltung der Stadt besonders krass am Bildungs­gefälle zwischen wohlhabenden und armen Stadtteilen. Die Chancen auf einen ho­hen Bildungsabschluss und damit auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind ex­trem ungleich verteilt. In den südlichen Stadtteilen wechseln doppelt so viele Kinder von der Grundschule aufs Gymnasium wie im Norden. Das liegt nicht daran, dass die Kinder im Norden dümmer sind. Die Bildungsungerechtigkeit geht einher mit sozialer Ausgrenzung durch finanzielle Armut und Arbeitslosigkeit. Das mehrgliedrige Schulsystem führt zu einer frühen Selektion von Kindern, benachteiligt Kinder aus bildungsfernen Familien und Kinder mit Migrationshintergrund.

DIE LINKE sagt ohne Wenn und Aber: Gleich gute Bildung für alle Kinder unabhän­gig vom Einkommen der Eltern.

DIE LINKE sagt klar: Keine Privatisierung der Bildungseinrichtungen. DIE LINKE verurteilt die Unterordnung des Bildungssystems unter die Wirtschaft. Sponsoring und Werbung an Schulen gehören verboten. Keine Einmischung durch globale Kon­zerne oder die Bundeswehr.

Sprachförderung von Anfang an

DIE LINKE fordert Sprachförderprogramme von der Kita bis zum Berufskolleg. Die Eltern müssen in die Spracherziehung einbezogen werden, besonders Eltern mit Migrationshintergrund.

Weiterer Ausbau des Gesamtschulsystems

DIE LINKE kämpft für die Umwandlung des mehrgliedrigen Schulsystems. DIE LINKE fordert ein Gesamtschulmodell von der 1. bis zur 12./13. Klasse im ge­meinsamen Unterricht.

Inklusion

DIE LINKE fordert: Um gemeinsames Lernen für Kinder mit und ohne Beeinträchti­gungen möglich zu machen, muss der Standard, den die Förderschulen haben, an allen Schulen umgesetzt sein. Dies bedeutet: Maximal zwölf Kinder in der Klasse, zwei Lehrkräfte, davon eine Förderschullehrkraft, sowie ein(e) Erzieher*in bzw. Sozi­alpädagoge*in. Es muss ein ausreichendes Raumkonzept mit Rückzugs- bzw. Ruhe­räumen und Bädern zur pflegerischen Versorgung geben. Unter diesen Bedingungen kann gemeinsames Lernen gelingen.

DIE LINKE erachtet den Erhalt von Förderschulen für notwendig. Das Wahlrecht der Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen muss erhalten bleiben.

Lehrmittelfreiheit und Schülerticket

DIE LINKE fordert die Übernahme der Lern- und Lehrmittelkosten in Schule, Ausbil­dung und Studium und ein kostenfreies Schülerticket für den ÖPNV.

DIE LINKE sagt Nein zu überfüllten Schulklassen, gestressten Lehrer*innen und schlechtem Unterricht! Sie fordert die Verkleinerung der Klassengröße auf 18 Schü­ler*innen als ers­ten Schritt hin zu 12 Schüler*innen sowie die Einstellung von gut ausgebildetem und gut bezahl­tem Lehr- und Betreuungspersonal durch das Land.

DIE LINKE sagt klar: Kurze Beine – kurze Wege – keine Schließung kleiner Grund­schulen, bis es flächendeckend die 12/13-jährige Gesamtschule gibt.

DIE LINKE fordert: Schulsozialarbeit muss verstetigt und ausgeweitet werden.

Offene Ganztagsschule (OGS)

Die Durchführung der OGS wird über Rahmenverträge des Jugendamtes mit sozia­lenTrägern, Wohlfahrtsverbänden und Kirchen geregelt. Die Beschäftigung des Betreuungspersonals in der OGS und den Betreuungsangeboten ist oft prekär.

DIE LINKE setzt sich ein für ein flächendeckendes Ganztagsschulsystem in allen Grund- und weiterführenden Schulen.

DIE LINKE fordert die Ausweitung der OGS mit qualifizierter pädagogischer Betreu­ung einschließlich Förderunterricht für benachteiligte und behinderte Kinder.

DIE LINKE setzt sich ein für elternbeitragsfreie Ganztagsbetreuung einschließlich ei­nes gesunden Schulessens.

DIE LINKE sagt klar: Verlässlicher offener Ganztag braucht verlässliche Beschäfti­gung des Betreuungspersonals, braucht Arbeitsplatzsicherheit und den Schutz der Sozialversicherung.

DIE LINKE setzt sich ein für Rahmenverträge, welche die Träger der OGS zu Arbeitsverträgen mit tarifgebundener, sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung des Betreuungspersonals verpflichten.

DIE LINKE fordert: Der Sanierungsstau an den Schulen ist zügig abzuarbeiten.

Berufsausbildung

DIE LINKE fordert ein offensives Ausbildungsförderprogramm für Jugendliche mit Hauptschulabschluss oder ohne Schulabschluss.

DIE LINKE fordert eine Ausbildungsplatzabgabe für alle Unternehmen, die nicht oder zu wenig (weniger als zehn Prozent Azubis unter den Beschäftigten) ausbilden, um damit ein öffentliches Ausbildungsprogramm zu finanzieren.

DIE LINKE fordert den Ausbau der Vielfältigkeit der Ausbildungen an Berufskollegs.

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