
Justice4Mouhamed: Rund 2.000 demonstrieren gegen Polizeigewalt
Der Platz der Deutschen Einheit war voll. Etwa 2.000 Demonstrant:innen waren dem Aufruf verschiedener Organisationen gefolgt und standen bis zum obersten Absatz der Katharinentreppe. Dort war in voller Breite ein Transparent aufgespannt, auf dem Gerechtigkeit für Mouhamed – Justice4Mouhamed – gefordert wird.
Neueste Ermittlungen lassen den Polizeieinsatz am 8. August immer fragwürdiger erscheinen. Der Einsatz endete für den erst 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé, der sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, nach 6 Polizeischüssen tödlich.
Unter großem Applaus und begleitet von Sprechchören (z.B. „Schämt euch!“) wurde in bewegenden Redebeiträgen die lückenlose Aufklärung des tödlichen Polizeieinsatzes gefordert. Die Polizeiwache Nord müsse sofort geschlossen werden, Minister Reul habe die Verantwortung zu übernehmen, die beteiligten Beamten müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
Nach dem Auftakt an der Katharinentreppe zogen die friedlichen Demonstrant:innen weiter. Zwischenkundgebungen gab es an der Nordwache und am U-Turm. Auf dem Friedensplatz endete die Demonstration mit einer Abschlusskundgebung. Der Aufforderung der Organisator:innen, auf dem Demonstrationszug keine Fahnen politischer Parteien wehen zu lassen, wurde abgesehen von der MLPD Folge geleistet. Der Kreisverband DIE LINKE.Dortmund begrüßt ausdrücklich den Wunsch der Organisator:innen, diese zwar politisch hochbrisante Tragödie nicht parteipolitisch „auszuschlachten“.
Ein trauriger Anlass – ein tragisches Ereignis unter vielen. Aber auch ein großer Tag der Solidarität!