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Die Linke Dortmund organisiert Gedenken an Novi Sad

SL

Während in Novi Sad zehntausende Menschen demonstrieren, findet auch in Dortmund eine Protestkundgebung statt. Vor genau einem Jahr ist das Vordach des Bahnhofs von Novi Sad eingestürzt und 16 Menschen kamen ums Leben. Der Bahnhof war vorher renoviert worden und aufgrund von Korruption kam es zu erheblichen Mängeln.

Der Einsturz löste eine landesweite Protestwelle aus. Denn Korruption ist im Land ein weit verbreitetes Problem. Der Präsident Aleksandar Vučić vereint immer mehr Macht bei sich, kontrolliert die Presse und die Justiz. Von der massive Polizeigewalt und Festnahmen mit Inhaftierungen von mehreren Monaten ließen sich die Demonstrierenden nicht einschüchtern.

"Wir wollten unsere Solidarität mit der serbischen Protestbewegung bekunden. Mir ist besonders wichtig, dass die Menschen in und um Novi Sad gehört und gesehen werden“, so ein beteiligtes Linkenmitglied: „Auch in Dortmund gibt es eine vielfältige serbische Diaspora, die mit ihren unterschiedlichen Blickwinkeln und Erfahrungen gehört werden muss.“

16 Minuten schwiegen die Demoteilnehmenden, während weiße Luftballons aufgestiegen, symbolisch für die 16 verstorbenen Menschen. Danach wurden Kerzen angezündet und weiße Rosen niedergelegt.

"Novi Sad ist eine Partnerstadt Dortmunds. Es ist eine Schande, dass es keine offizielle Gedenkveranstaltung gibt", so Sonja Lemke, Mitglied des Bundestages, “Zum Glück hat die Linke Dortmund diese Veranstaltung organisiert.”